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2palme penaBesorgniserregender Zustand im Palmental von Las Peñitas

Der Barranco von Buen Paso ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Nicht zuletzt wegen seiner Geschichte, sondern auch aufgrund seiner Landschaft. Denn dort befindet sich der wahrscheinlich letzte rein kanarische Palmenhain Fuerteventuras mit etwa 50 Original-Exemplaren der Kanarischen Dattelpalme. Wassermangel, Klimawandel, Schäden durch Vieh und das Fehlen eines soliden Rettungsplans machen ihm jedoch mehr und mehr zu schaffen.
Carlos Samarín, Experte für die Wiederherstellung degradierter Lebensräume auf den Kanaren, erklärt, warum der Palmenhain von Las Peñitas so besonders ist.
Er erklärt, wie "die kanarische Palme aus einer Palmenart hervorgegangen ist, die auf dem afrikanischen Kontinent existierte und deren genetisches Material aus irgendeinem Grund die dem Kontinent am nächsten gelegene Insel, Fuerteventura, erreicht hat. Von dort ging es in andere Teile des Archipels und wich später seiner Verwendung als Zierpflanze, die heute eine der am häufigsten kultivierten Palmenbäume der Welt bildet.

Seine These wird vom Umwelttechniker Marco Díaz Bertrana bestätigt, der darauf hinweist, dass die Bedeutung dieses Palmenhains im "genetischen Erbe" liegt. Wahrscheinlich sind einige dieser noch lebenden Palmen mehr als 100 Jahre alt, was bedeutet, dass niemand sie gepflanzt hat, aber sie stammen von den Alten ab. Der Palmenhain im Barranco del Buen Paso ist nur ein kleiner Teil dessen, von dem, was die Konquistadoren gesehen haben. Seine Ausdehnung könnte in der Vergangenheit bis an die Küste von Ajuy gereicht haben.Der drastische Rückgang ist u.a. auch die Folge einer veränderten Nutzung der Landschaft. Der Wegfall der Landwirtschaft, die ausgeschöpften Ressourcen und die dürftigen Regenfälle ließen das einstige Grün nach und nach verschwinden.
Angesichts der besorgniserregenden Lage startete die kanarische Regierung bereits 2007 einen Rettungsversuch, dessen Fokus auf unterstützender Bewässerung lag. Fünf Jahre später rief man das „Projekt Monteverde“ ins Leben. Mithilfe von Samen der Urpalmen sollte der Bestand der heimischen Art gesichert werden. Zudem wurden weitere für die Insel typische Gewächse sowie auch ausgewählte Flora aus feuchteren Gebieten gepflanzt. Die Idee: Die Schaffung eines starken Wurzelsystems, das Wasser aus unteren Bodenschichten an die Oberfläche transportiert und somit für Arten wie die Kanarische Palme zugänglich macht. Die Palmen verfügen nämlich über keine eigene Reserven und müssen daher stets mit einer Wasserquelle verbunden sein, i.d.R. Grundwasser. Das erklärt auch, warum man sie oft in den tiefer gelegenen Barrancos findet. Je nach Grad der Dürre nimmt die Dichte ihrer Baumkronen rapide ab.
Insgesamt wurden über 1.000 Exemplare gepflanzt, davon 150 Kanarische Palmen. Die Überlebensquote lag bei nur ca. 20 Prozent und auch ein Großteil der anderen Pflanzen ging ein. Spezielle Zäune sollten Schutz vor Ziegen und Kaninchen bieten. Die unkontrollierte Viehhaltung zählt neben dem Wassermangel nämlich zu den schlimmsten Feinden des Palmenhains. Ein paar Ziegen können in nur wenigen Stunden die Arbeit von zwei ganzen Jahren ruinieren. Sie fressen alle jungen Triebe und ersticken den anfänglichen Erfolg im Keim. Weitere Maßnahmen umfassten die Entfernung invasiver Arten, die Verbesserung der Bodenstruktur, eine unterstützende Bewässerung sowie den Einsatz von speziellen Düngern. Das Projekt erlitt über die Jahre viele Höhen und Tiefen. Defekte Zäune, Angriffe durch Ziegen, die mangelnde Umsetzung und schleppende Fortschritte ließen den bedenklichen Zustand schließlich wieder zurückkehren.
Experte Samarín bedauert, dass das Projekt nicht fortgesetzt wird und fordert die Ausarbeitung eines wohlüberlegten Plans unter der Leitung eines multidisziplinären Teams. Hier seien nicht nur die Behörden und Regierungen gefragt, sondern auch die Mitwirkung der Grundbesitzer. Das Potenzial des Ortes im Tourismusbereich sei ungemein hoch. Mit dem einzigartigen Palmental, den Gravuren der Ureinwohner im oberen Teil oder der heiligen Kapelle „Ermita de la Peña“ kämen dort viele Dinge zusammen, in die es sich lohnt, zu investieren.

Quelle: Diario de Fuerteventura vom 16.7.2019

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